Vermischtes

Studie zu Vornamen zeigt: "Kevin" nur halb so schlimm

GDN - Namen wie Mandy, Peggy oder Kevin haben zu Unrecht ein schlechtes Ansehen. Dies zeigt, wie die "Zeit" berichtet, eine neue Untersuchung der Leipziger Sprachwissenschaftlerin Gabriele Rodriguez.
"Unsere Statistiken beweisen, dass es viele Akademiker gibt, die solche stereotypen Vornamen tragen", sagte Rodriguez der Wochenzeitung. Die Wissenschaftlerin hat die Namen eines Großteils der früheren Studenten der Universität Leipzig ausgewertet. Darunter seien allein 380 Peggys, 217 Ronnys und 379 Mandys gewesen. Anlass für die Forschung der Leipziger Sprachwissenschaftlerin waren mehrere Studien, die in den vergangenen Jahren für Aufmerksamkeit gesorgt hatten. Diese ergaben etwa, dass Grundschullehrer Kindern namens Kevin oder Mandy weniger Leistung zutrauen als anderen. Kevin sei kein Name, sondern eine Diagnose, hatte etwa eine Grundschullehrerin geschrieben. "Sozialschichten-Arroganz" sei der Grund für diese Vorurteile, sagte die Oldenburger Erziehungswissenschaftlerin Astrid Kaiser, die Studien zu dem Phänomen betreut hat, der "Zeit". Englische Namen seien ein Trend der Mittelschicht gewesen - vor allem im Osten, in Teilen auch in Westdeutschland. "Dann begannen Menschen aus den unteren Schichten, diese Namen zu imitieren", so Kaiser. Im öffentlichen Bewusstsein hätten sich das Ost- und das Unterschichten-Phänomen schließlich vermengt. Dass zahlreiche Kinder gerade in den neuen Ländern Mandy oder beispielsweise Peggy genannt worden seien, habe auch politische Gründe: "Eltern suchen nach Namen, die aus dem Land ihrer Träume kommen", erklärte die Oldenburger Forscherin. Viele Ostdeutsche hätten sich vor dem Mauerfall 1989 nach dem Westen gesehnt, vor allem den USA, und entsprechend ihre Kinder häufiger Robby oder Sandy genannt. Westdeutsche dagegen hätten in den sechziger Jahren verstärkt begonnen, Skandinavien zu verehren, so Kaiser, ihre Kinder hießen heute etwa Jan oder Sören.
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