Vermischtes
Luxushersteller profitieren von Touristen
GDN -
Touristen sind für die Hersteller von Luxuswaren eine zunehmend wichtige Kundengruppe. Das geht aus einer aktuellen Studie des Verbandes Meisterkreis hervor, die der in Berlin erscheinenden Wochenzeitung "Welt am Sonntag" (Ausgabe vom 16.Dezember) exklusiv vorliegt.
Der Touristenanteil am Umsatz liegt hierzulande bereits bei rund 20 Prozent. Schon mittelfristig soll diese Quote sogar auf 50 Prozent und mehr steigen. Zumal diese Größenordnung in Frankreich und Großbritannien längst erreicht wird, wie die Studie zeigt. Dort wirkt sich allerdings auch die besonders große touristische Anziehungskraft der beiden Welt-Metropolen Paris und London aus. Mittlerweile aber entdecken die wohlhabenden Asiaten und Araber auch Deutschland als neues Reiseziel. Hinzu kommt die seit Jahren steigende Zahl von Geschäftsreisenden aus diesen Regionen. In den ersten neun Monaten 2012 summieren sich die von Touristen getätigten Umsätze mit Luxuswaren auf rund fünf Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 52 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und in den kommenden Jahren sollen die Zuwachsraten ähnlich hoch sein, schätzt Clemens Pflanz, der Geschäftsführer des Meisterkreises. "Touristen sind derzeit der große Treiber in der Branche." Zwar haben auch die Deutschen den Luxus drei Jahre nach der großen Wirtschafts- und Finanzkrise für sich wieder entdeckt. "Kaum jemand hat noch ein schlechtes Gewissen, wenn er sich heute wieder High-End-Produkte leistet", beschreibt Pflanz. Das Portemonnaie der Touristen aber sitzt noch weit lockerer beim Kauf von beispielsweise teuren Uhren und Schmuck, die hierzulande fast die Hälfte der sogenannten Taxfree-Umsätze ausmachen. Danach folgen Mode und Accessoires als zweitgrößtes Segment. Von den vielen neuen Deutschland-Besuchern zieht es vor allem die Chinesen in die Nobelläden. Mit einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro waren sie in den ersten drei Quartalen 2012 die mit Abstand ausgabefreudigsten Gäste vor Russen, Schweizern und den Bewohnern der Vereinten Arabischen Emirate. "Chinesen kaufen gerne in Deutschland und Europa, weil sie dort sicher sein können, dass sie nicht in einem gefälschten Laden stehen", sagt Clemens Pflanz. Zudem seien die Luxuswaren für sie weit billiger als in der Heimat. Dem Meisterkreis-Geschäftsführer zufolge beträgt der Aufschlag teilweise bis zu 100 Prozent. Einige Läden verkaufen daher beispielsweise nur eine Handtasche pro vorgezeigtem Reisepass.
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